Ich durfte glücklicherweise den neuen Fitnesstracker A370 von Polar testen. Nochmal vielen Dank an Konsumgöttinnen. Bisher begleitete mich jeden Tag nur mein Fitbit Flex 2, mit dem ich rundum zufrieden bin. Dank diesem Produkttest hatte ich aber die Möglichkeit beide Fitnesstracker miteinander zu vergleichen und mal ein Produkt einer anderen Marke kennenzulernen. Dieser Tracker kam für mich also genau richtig, denn meine Motivation für mehr Bewegung ging mal wieder flöten und eine integrierte Pulsmessung kannte ich bisher noch gar nicht.
Mein erster Eindruck
Geliefert wurde mir der Fitnesstracker A370 mit einem weißen und einem pinkem Armband. Weiß? Okaaay. Ich war zuerst skeptisch, aber es sieht gar nicht mal so schlecht aus. Mir gefällt es sogar ganz gut. Generell wirkt der Fitnesstracker hochwertig verarbeitet, nur der Verschluss gefällt mir nicht ganz so gut. Der Fitnesstracker A370 von Polar trägt sich im Alltag angenehm. Das vergleichbar größere Armband stört mich nicht. Leider funktioniert die automatische Einschaltung des Display nicht immer. Es ist eher so ein 50/50-Ding. Wenn es mal nicht klappt kann zwar der kleine Knopf links gedrückt werde, aber optimal ist das leider nicht. Die ersten Schritte und Einrichtung des Fitnesstracker sind zwar verständlich, aber das Koppeln mit meinem Smartphone hat ein paar Anläufe gedauert.
Vergleich Polar – Fitbit
Der Vergleich zwischen dem Polar A370 und dem Fitbit Flex 2 interessierte mich persönlich sehr. In den ersten Tagen kam schon die Überraschung: Die Schritte unterscheiden sich deutlich. Am Tag bis zu 2500 Schritte. Mein Freund hat u. a. eine Sportuhr von Garmin und eine Apple Watch. Unsere Werte waren bisher sehr ähnlich, aber die Werte von Polar stechen ganz schön heraus. Warum? Das verunsicherte mich schon ein wenig, daher musste ich diese Anmerkung gleich mal loswerden und bekam folgende Antwort:
„Im Vergleich zu einigen Produkten unserer Mitbewerber sind unsere Fitnesstracker keine „einfachen“ Schrittzähler. Sie erfassen alle Aktivitäten & Bewegungen und rechnen diese dann in die Anzahl von Schritten um, die du gehen müsstest, um genauso aktiv zu sein. Kurz gesagt: es werden nicht die tatsächlichen Schritte gezählt, sondern die Bewegungen in die Verbrauchsgröße „Schritte“ übersetzt.
Das smarte daran ist, dass dadurch unterschiedliche Aktivitäten und Tagesabläufe vergleichbar werden und du z.B. feststellen kannst ob zwei Stunden Gartenarbeit genauso viel bringen wie ein einstündiger Spaziergang.“
Katrin vom Polar-Team
Nun gut… Über die Antwort musste ich erstmal nachdenken. Es klingt insgesamt verständlich, aber wenn dies kein „einfacher“ und typischer Schrittzähler ist, wieso nennen sie die Schritte dann Schritte? So sind für mich Schritte eben keine typischen Schritte und das ist irgenwie… blöd. Die Bezeichnung stimmt einfach nicht. Dann sollten die wirklichen Schritte zumindest extra aufgeführt werden und/oder die anderen Bewegungen als Extra-Schritte. Dies könne man doch in was eigenes umwandeln, wie z. B. in „Aktivitätspunkte“. Die hohe Anzahl an Schritten, die wohl aus meinen Aktivitäten im Alltag angepasst werden, irritieren mich schon. So sitze ich also mit meinem Fitnesstracker Polar A370 im Büro, gehe kaum und habe trotzdem nach kurzer Zeit schon 500-1000 Schritte mehr. Zwar weiß ich jetzt, dass auch im Sitzen Schritte gezählt werden, solange ich mich bewege, aber es fühlt sich nicht richtig an.
Die Schlafanalyse (Sleep Plus Technologie) unterscheidet sich zum Fitbit Flex 2 im Vergleich kaum. Die Schlafanalyse ist schon sehr genau und nachvollziehbar. Was leider von Polar nicht aufgezeichnet wird, ist ein Mittagsschlaf. Dafür habe ich bei Polar jeden Morgen die Möglichkeit meinen Schlaf mit einem Smiley selbst zu bewerten. Die Aufzeichnung von einem Training ist bei beiden Fitnesstrackern sehr genau. Da sind die Werte (fast) identisch. Ebenso der Kalorienverbrauch. Hier ist Fitbit manchmal sogar großzügiger.
Allgemeines zur Polar A370
Ganz toll finde ich die intelligente 24/7 Pulsmessung. Solch eine Pulsmessung kannte ich vorher noch nicht und möchte ich auch zukünftig gar nicht mehr missen. Gerade beim Training und körperlicher Anstrengung ist es interessant die Werte zu beobachten.
Um ein Training mit GPS aufzuzeichnen, muss eine weitere App (Polar Beats) heruntergeladen werden. Ich habe versehentlich das Training über die Polar Beats App gestartet und nicht über den Tracker selbst. So hatte ich am Ende zwar eine Trainingseinheit mit einer Karte, Dauer und Entfernung, aber leider fehlte hier der Kalorienverbrauch und die Pulsmessung zum Training. Die Aktivität hat sich auch später nicht mit dem Tracker synchronisiert oder die Werte nachträglich aktualisiert. Nun gut… Jetzt weiß ich es besser. Die Polar Beats App muss für das GPS einfach nur gestartet und das Training selbst über den Fitnesstracker ausgewählt werden. Hier fehlt mir – wie bei anderen Einstellungen – eine Anleitung. Die Aufzeichnung ohne GPS ist dagegen kinderleicht. So macht eine Trainingseinheit wirklich Freude.
Wie eben schon erwähnt benötigt ihr zur App Polar Flow noch zusätzlich die App Polar Beats, um ein Training mit GPS aufzuzeichnen. Leider sind beide Apps und auch das Dashboard am PC auf den ersten Blick nicht so übersichtlich, wie ich mir das persönlich wünschen würden.
Die Einstellung Smart Notification hatte ich nur kurz zum Testen an und habe diese gleich wieder ausgeschaltet. Es funktioniert wohl, ist aber für mich eher unwichtig. Nur die Möglichkeit dass eingehende Anrufe angezeigt werden ist zukünftig für mich interessant.
Sobald ihr euch eine Stunde nicht bewegt, sammelt ihr Inaktivitätsmarkierungen und werdet sie leider auch nicht mehr aus eurem Tagebuch los. Oder gibt es irgendwo einen Reset-Button? Inaktivitätsalarme können nicht ausgestellt werden. So erhaltet ihr nach 55 Minuten – in denen ihr euch nicht bewegt habt – einen Hinweis auf eurem Tracker und könnt die Inaktivitätsmrakierung in den nächsten 5 Minuten verhindern, indem ihr euch einfach bewegt. Leider hatte ich in der Testzeit gleich mal Migräne und habe solche Markierungen unbewusst gesammelt. Bei Krankheit solltet ihr den Tracker also gleich zur Seite legen.
Tagesziele sind individuell vorgegeben und können nicht manuell angepasst werden. Ihr könnt lediglich das Niveau auswählen. Ich habe mich erstmal für das Niveau 1 entschieden, was beinhaltet, dass ihr 7 Stunden und 20 Minuten leichte Hausarbeit oder Arbeit im Stehen absolviert. Das Tagesziel habt ihr natürlich schneller erreicht, wenn ihr z. B. 58 Minuten laufen geht. Was super ist, ist die Info was ich noch am Tag leisten kann, um mein Tagesziel zu erreichen. Wenn mir also z. B. noch 5% zum Tagesziel fehlen, werden mir z. B. 3 Minuten laufen oder 8 Minuten walken empfohlen – ganz individuell nach meinem selbst angelegtem Sportprofil.
Die Akkulaufzeit ist okay. Alle 3-4 Tage muss ich den Fitnesstracker aufladen, was ich völlig in Ordnung finde. Aber wie oben erwähnt habe ich die Einstellung Smart Notification ausgeschaltet und mache nicht mehrmals die Woche eine Training. Das beeinflusst natürlich auch die Akkulaufzeit.
+++ Mein Fazit +++
Umso länger ich den Fitnesstracker Polar A370 trage, umso besser gefällt er mir. Trotz ein paar Startschwierigkeiten und anfänglichen Verständnisproblemen konnte er mich mit der Zeit überzeugen. Die Pulsmessung ist einfach super. Auch dass dieser Fitnesstracker gegenüber vieler seiner Konkurrenten wasserdicht ist, ist im Alltag ein großer Vorteil. Wer eine interaktive Motivation für mehr Bewegung im Alltag sucht, macht mit dem Fitnesstracker Polar A370 nichts falsch. Ein wirklich guter Motivationskick! Leider ist der Preis von 199 € aber schon sehr hoch angesetzt.
Positiv: + Wasserdicht + 24/7 Pulsmessung + gute Schlafanalyse + Wechselarmbänder + Trainingsaufzeichnung
Kritik: – Umrechnung von Schritten – keine ausführliche Anleitung – kaum Einstellungen/Anpassungen möglich – unübersichtliche App – Preis
0 Comments